Am 22. November 1961 trafen sich 41 Personen (36 Erwachsene, 5 Jugendliche) um den Sport-Club Egloffstein zum 1. Januar 1962 zu gründen. Bei der ersten Wahl wurde Heinz Hoyer zum 1. Vorsitzenden, Hans Hofmann zum 2. Vorsitzenden, Georg Heid zum Schriftführer und Rudi Bieneck zum Schatzmeister und Spielleiter gewählt. Im Anschluß an diese Versammlung wurde die Satzung ausgearbeitet und in der ersten Mitgliederversammlung am 12. Januar 1962 beschlossen.
Im Oktober 1962 wurde der Tanzeracker von Fritz Heid als Sportplatz gepachtet. Ab November 1962 wurde dann das Gelände mit einer Planierraupe eingeebnet. Nach 2 ½-jähriger Bauzeit wurde mit einem Pfingstturnier am 5. Juni 1965 der neue Platz eingeweiht. Der Sportplatz des SCE wurde von 1965 bis 1972 auch als Schulsportplatz genutzt, da keine eigene Schulsportanlage vorhanden war.
Ab 1966 wurde Schritt für Schritt – mit ganz viel Eigenleistung – der Bau des Sportheimes mit Aufenthaltsraum, Umkleideräumen und Waschraum mit Toilette durchgeführt. Nachdem keine Wasserleitung zum Gelände führte, wurde die Wasserversorgung mit Tankwagen und später dann von der Feuerwehr mit dem Tanklöschfahrzeug durchgeführt. Zusätzlich wurde der Fußballplatz eingezäunt, mit Fangnetzen versehen und die Starkstrom-Zuleitung gebaut. Danach folgte die Installation einer Flutlichtanlage für das Abendtraining.
Unter der Leitung von Karl Vogel wurde im Jahr 1970 eine Schachabteilung beim SC Egloffstein gegründet. Im Jahr 1971 folgte dann – von Rudi Bieneck trainiert – die Damenfußballmannschaft. Im März 1972 wurde dann die bis heute erfolgreiche Damen-Gymnastikgruppe mit etwa 20 regelmäßigen Teilnehmerinnen gegründet.
Mit einem großartigen Festprogramm und einem Festzug mit dem Gesangverein, dem Fränkische-Schweiz-Verein, der Feuerwehr und unter Führung der Fränkische-Schweiz-Kapelle, wurde das 10-jährige Vereinsbestehen im Juni 1972 gefeiert. Das Festprogramm wurde durch die Damen-Gymnastikgruppe, die Damen-Fußballmannschaft, ein Fußballturnier für 1. Mannschaft, Jugend, Schüler und Alte-Herren gestaltet. Als besonderer Höhepunkt ist ein Freundschaftsboxkampf zwischen dem 1. FCN-ESV Nürnberg und dem BC Amberg auch heute noch in guter Erinnerung. Gemäß dem Nachweis von Heinz Heberlein wurden von den 47 Helfern in der Sportwoche vom 3. bis 12.6.1972 insgesamt 2.100 Arbeitsstunden unentgeltlich geleistet.
Die im Jahr 1972 eingeweihte Schulturnhalle konnte ab diesem Zeitpunkt auch vom SC Egloffstein genutzt werden. Dadurch wurde die langen und kostspieligen Fahrten zum Fußballtraining in die VfB-Halle nach Forchheim überflüssig. Im Jahr 1973 konnte Egloffstein als “sportliche Gemeinde” einen 2. Platz im Landkreis Forchheim erringen. Die Badeinweihung am 15. Mai 1976 erfolgte auch unter reger Beteiligung des SC Egloffstein; damals erhielt die Gemeinde einen erhöhten Bauzuschuß, da nachweislich ein Sportverein in der Gemeinde tätig war.
Mit Notarvertrag vom 26.4.1974 wurde nach der Beschlußfassung in der Mitgliederversammlung der bisherige Sportplatz von Fritz Heid gekauft. Die Finanzierung wurde damals unter Mithilfe des Marktes Egloffstein verwirklicht.
Die “Blickpunkt Sport”-Sendung des Bayerischen Fernsehens zeigte am 21.4.1980 die sportlichen Aktivitäten der Gemeinde Egloffstein. Eine große Abordnung aus Egloffstein wurde im Fernsehstudio in München von Sportreporter Heinz Köppendörfer begrüßt. Die Zuschauer daheim konnten das Fußballtraining, die Gymnastik-Damen, die Wasserwacht, den Jugendtreff und die Feuerwehr beim Befüllen des Wassertanks im Sportheim, sowie die Rundflugbilder der Fränkischen Schweiz im Fernsehen bestaunen.
Die Flurstücke 488 (von Heinz Schäfer), 489 (von Kunigunde Wolf) und 490 (von Reinhardt und Renate Nolde) am Tanzeracker wurden am 23. September 1983 zur bisherigen Fl-Nr. 491 dazu gekauft. Das Sportgelände hat somit eine Gesamtfläche von 20.010 qm – alles Eigentum des Sport-Club Egloffstein e. V.
Spätestens durch die Fernsehsendung im Jahr 1980 wurde die Wasserversorgung des Sportgeländes in Egloffstein “berühmt”. Nachdem dieser Zustand jedoch geändert werden musste, erfolgte im Jahr 1984 der Bau einer Wasserleitung vom “oberen Berg” entlang der Straße bis zum Sportplatz. Die Leitung bis zur Staatsstraße wurde dabei so ausgelegt, dass bei einer eventuellen Versorgung Egloffsteins durch eine größere Wassergruppe diese als Zuleitung nach Egloffstein (hoffentlich brauchen wir das nicht) verwendet werden könnte. Die Anschlußgebühren der Gemeinde wurden gestundet – die gesamten Kosten für die Leitung wurden vom SC Egloffstein getragen.
Mit einem Festkommers am 11.4.1987 wurde das Jubiläumsjahr “25 Jahre SCE” begonnen. Das AH-Pfingstturnier (lange Jahre fester Bestandteil des SCE-Kalenders) und die Sportlerkirchweih Ende Juni rundeten das Jubiläum ab.
Nach vielen Verhandlungen wurde im Lauf des Jahres 1984 der Bau des neuen Sportplatzes auf den Weg gebracht. Zur Erlangung von maximalen Förderungen wurde der Platz aus dem Programm “Freizeit und Erholung” als sogenannter “Bolzplatz” gefördert. Die ursprüngliche Kostenplanung von 170.000 Mark wurde um etwa 40.000 Mark überschritten. Durch den Zeitraum der Baumaßnahme (vom 3.12.1984 bis zum 29.7.1989) konnten diese Mehrkosten jedoch aufgefangen werden. Einschließlich der von Vereinsmitgliedern zur Verfügung gestellten Baumaschinen wurden beim Bau knapp 1.500 Stunden Eigenleistung eingebracht.
Am 30. Juli 1989 wurde dann die Einweihung des neuen Sportplatzes gebührend gefeiert.
Nachdem durch den Kauf der Grundstücke, den Bau der Wasserleitung und den Bau des neuen Sportplatzes die finanzielle Leistungsfähigkeit der Sportfamilie in Egloffstein getestet worden ist, sollten die Jahre bis zur Jahrtausendwende zur Entschuldung verwendet werden. Bereits kurz vor dem Jahr 2000 begannen aber schon wieder neue Pläne zu reifen.
Auf der Grundlage von schon lange vorbereiteten Planungen wurde im Jahr 2003 der Bauplan für unser neues Sportheim eingereicht und genehmigt. Im Herbst 2003 wurde dann der gesamte Neubau mit dem Finanzierungsplan von der außerordentlichen Mitgliederversammlung genehmigt.
Hier einige wichtige Schritte zum Neubau:
10.1.2004 – Beginn der Baumfällarbeiten im Bieberbacher Wald – das Bauholz
wurde von Freiherrn Albrecht von und zu Egloffstein zur Verfügung
gestellt.
25.3.2004 – Aushub der Baugrube durch Werner Heck unter Mithilfe von
Siegfried Schwarz
27.3.2004 – Spatenstich mit Bürgermeister Christian Meier, Architekt Elmar
Gebhardt und Vorstand Willi Feiler
20.11.2004 Richtfest
im Jahr 2005 Innenausbau
im Jahr 2006 Endausbau
Juni 2006 Einzug ins neue Sportheim
Ab diesem Zeitpunkt gilt das Schild “Betreten der Baustelle verboten” nicht mehr.
Die Einweihung wurde am 26.8.2006 im voll besetzten neuen Sportheim gefeiert. Pfarrerin Stefanie Schmitt nahm die kirchliche Segnung vor, die Ehrengäste MdL Eduard Nöth, Vizelandrat Gregor Schmitt, Bürgermeister Christian Meier und BLSV-Vorsitzender Walter Fuchs lobten den Einsatz und den Zusammenhalt der Egloffsteiner Vereinsmitglieder.
Konny Nebel gab einen Überblick über den Bauablauf und die Mithilfe von vielen Vereinsmitgliedern, die insgesamt 6.200 Arbeitsstunden im Gegenwert von etwa 70.000 Euro geleistet haben. Der Finanzierungsplan wurde dank dieser enormen Eigenleistungen eingehalten.
Vom Gewerbegebiet Tanzeracker bis zur Arlesbrunnenstraße wurde vom Oktober 2005 bis zum 22. April 2006 der Entwässerungskanal gebaut. Die so genannte Firma HEKO (Heck Werner und Konny Nebel) baute unter Mithilfe von freiwilligen Helfern fachgerecht die Abwasserleitung mit einer Gesamtlänge von etwa 900 Metern. Das zum Teil schwierige Gelände forderte entsprechendes Können von allen Bauarbeitern. Ursprünglich war im Bauplan eine Kleinkläranlage vorgesehen. Die laufenden Betriebskosten für die Anlage und die Neubaumaßnahme der Straße zwischen Egloffstein und Thuisbrunn, die einen Einbau der Abwasserleitung zuließ, führten zum Bau der doch relativ langen Abwasserleitung. Die Kosten hierfür wurden vom Ingenieurbüro Engelhard auf ca. 110.000 Euro berechnet.
Nach einem Wasserschaden in der Turnhalle der Volksschule konnte die Halle nicht mehr genutzt werden. Da auch die Sportler des SC Egloffstein großes Interesse an einer Sanierung und Wiederherstellung hatten, konnte auch hier Konny Nebel mit 15 weiteren Helfern vom SCE mit 204 Stunden Arbeitseinsatz die Sanierung vorantreiben. Gerade die Volleyballabteilung hat sich hierüber besonders gefreut.
Nach Fertigstellung der gesamten Infrastruktur mit Wasser-, Strom- und Abwassererschließung der im Flächennutzungsplan des Marktes Egloffstein als Gewerbegebiet ausgewiesenen Flächen um das Sportgelände wurden in einer vom Marktgemeinderat beschlossenen Vereinbarung die Wasserleitung und die Abwasserleitung vom Eigentum des SC Egloffstein auf dem Markt Egloffstein übertragen. Im Gegenzug kam der Markt Egloffstein dem SC Egloffstein bei den Anschlußkosten weit entgegen. Diese jetzt gemeindlichen Leitungen können nun für die Erweiterung des Gewerbegebietes genutzt werden.
Nach dem grundsätzlichen Beschluß des Vereinsausschusses vom 30.4.2010 wurden die intensiven Verhandlungen mit den Anbietern zum Bau der Photovoltaikanlage noch im 1. Halbjahr 2010 aufgenommen. Die Lage unseres Sportheimes ließ den Bau der Anlage auf der Ost- und auf der Westseite des Gebäudes zu. Die Gesamtgröße der Anlage beläuft sich auf eine Leistung von 29.970 kWp. Die Kosten in Höhe von ca. 80.000 Euro sollten über ein zinsgünstiges KfW-Darlehen finanziert werden. Pünktlich vor der Reduzierung der Einspeisevergütung konnte am 25.6.2011 die Anlage fertig gestellt werden. Die bisherigen Ergebnisse der Stromerzeugung lassen ein planmäßige Rückzahlung des Kredites durch die Einspeisevergütung innerhalb von 10 Jahren erwarten. Danach wird der Stromertrag eine feste Einnahme im Vereinsjahr darstellen.
Aus der Darstellung der Höhepunkte – hier sind bewußt die sportlichen Aktivitäten und Erfolge unserer Sportler ausgenommen worden, da über diese gesondert berichtet wird – kann von einer außerordentlich erfolgreichen Vereinentwicklung gesprochen werden. Das entstandene Vereinsvermögen am Tanzer mit über 2 ha Grund, einem Sportheim mit Photovoltaikanlage und der vollständigen Erschließung des gesamten Geländes mit Wasser, Strom und Abwasser ist eine Leistung aller Vereinsmitglieder. Den Erfolg kann jeder, ob als Beitragszahler und passives Mitglied, ob als aktiver Sportler in einer unserer Abteilungen, ob als Nichtmitglied und Spender oder als Vereinsfunktionär bei den Feierlichkeiten und Veranstaltungen im Festjahr 2012 miterleben. Dem SC Egloffstein und allen seinen Mitgliedern wünschen wir eine erfolgreiche Zukunft.